5 Strategien für weniger Stress im Großraumbüro

Spätestens seit COVID-19 wissen wir, dass Home Office funktioniert. Für viele Menschen ist Remote Work eine völlig neue Erfahrung. Manche stellen fest, dass sie das Büro bevorzugen und den menschlichen Kontakt brauchen, um die nötige Energie aufzubringen. Andere genießen die Ruhe und Flexibilität, die das Arbeiten von zu Hause bringt (vorausgesetzt, man muss sich nicht nebenbei um die Kinderbetreuung kümmern). Ich persönlich habe festgestellt, dass ich deutlich mehr Energie habe, wenn ich längerfristig von zu Hause arbeite.

Die morgendliche und nachmittägliche Fahrt zur Arbeit entfällt (die mich scheinbar unbewusst doch mehr gestresst hat, als ich dachte).
Disruptionen, z.B.  durch kurzen Smalltalk oder spontane persönliche Meetings, sind deutlich reduziert. Und obwohl meine Team-Kollegen alle toll sind, ist man in Großraumbüros doch schneller abgelenkt und ständigen Impulsen ausgesetzt, die wiederum Energie kosten.

Auf der anderen Seite ist es gerade der persönliche Austausch, der unsere Kreativität fördert und Inspiration für Neues gibt.

Es gilt also, eine Balance zu finden zwischen dem persönlichen Kontakt im hektischen Großraumbüro und genug Ruhe, um ein gewisses Energie-Level zu erhalten.

Hier kommen 5 Strategien, wie du deinen beruflichen Alltag proaktiv gestalten kannst:

📌 Nimm dir Zeit für Deep Work und schaffe die entsprechenden Rahmenbedingungen
Plane in deinem Kalender regelmäßig Zeiten für konzentrierte Arbeit ein. Suche dir dazu am besten einen Raum, in dem du nicht gestört wirst und logge dich bei deinem Chat aus. Schließe für diese Zeit ggf. sogar dein Email-Programm und bitte deine Kolleginnen und Kollegen, im Notfall persönlich vorbeizukommen oder anzurufen. 

📌 Ablenkung adé: Plane feste Zeiten für das Lesen und Beantworten privater Nachrichten
Lasse dein privates Smartphone in der Tasche und lege es nicht auf den Tisch. Du bist sonst schnell abgelenkt und wirst ständig mit weiteren Infos und Daten konfrontiert. Ich habe zusätzlich meine gesamten Push-Nachrichten auf meinem Smartphone abgestellt – wirkt Wunder! Plane dir dann bestimmte Zeiten am Tag ein (z.B. die Mittagspause), um deine privaten Nachrichten zu checken und beantworte nur die Dringenden. Alles andere kann warten!

📌 Home Office: Beste Erfindung für energiesparendes und produktives Arbeiten
Wenn du nicht ohnehin schon von zu Hause arbeitest, bitte deinen Chef/deine Chefin um einen oder mehrere feste Home Office-Tage pro Woche. Die Arbeit von zu Hause (zumindest, wenn du keine Kinder betreust) kann insbesondere für Introvertierte deutlich produktiver sein, da sie nicht den ganzen Tag Impulsen und Reizen von außen ausgesetzt sind.
Falls dein Vorschlag nicht angenommen wird, bleib’ dran! Du könntest z.B. eine Testphase vorschlagen, in der du beweisen kannst, dass die Qualität und Quantität deiner Arbeit nicht darunter leidet, wenn du von zu Hause arbeitest.

📌 Planung ist alles! Entwickele deine eigene Planungsroutine
Hast du schon eine Planungsroutine? Nein? Dann solltest du jetzt damit anfangen. Plane deinen Tag am besten im Voraus. Nimm dir zum Beispiel jeden Nachmittag kurz vor Feierabend etwa 15 Minuten Zeit, um deinen darauffolgenden Arbeitstag zu planen.

Ein Leitfaden für deine Planung:

  • Brauchst du Zeit für fokussiertes Arbeiten, weil du ein Strategie-Paper erstellen musst? Dann buche dir schon einmal einen ruhigen Raum oder eine ruhige Ecke, in der du ungestört arbeiten kannst. 
  • Wann ist erfahrungsgemäß deine produktivste Phase? Falls möglich, plane anspruchsvolle Aufgaben nach deiner Tagesform. Wenn ich z.B. einen Text schreiben muss, versuche ich, dies vormittags zu tun. Denn das ist die Tageszeit, zu der ich mich am besten konzentrieren kann.
  • Wirst du den ganzen Tag in Meetings verbringen? Dann plane dir ein, z.B. zumindest die Mittagspause allein zu verbringen (z.B. bei einem Spaziergang), um dein Energie-Level zwischenzeitlich ein wenig aufzuladen. 
  • Stelle dir die Frage, ob deine Anwesenheit bei allen Meetings, zu denen du eingeladen bist, erforderlich ist und frage ggf. bei den KollegInnen nach. Trau’ dich, das Meeting im Zweifel abzusagen.
  • Falls du der Meeting-Organisator bist, kannst du das Meeting kürzer machen? Z.B. 30 Minuten statt 1 Stunde? Erwiesenermaßen brauchen wir genau so viel Zeit für eine Aufgabe, wie wir zur Verfügung haben (Parkinson-Effekt1). Damit gehst du nicht nur mit deiner, sondern auch mit der Zeit deiner KollegInnen respektvoll um.
  • Hast du eine wichtige Präsentation zu halten? Plane Zeit für die (mentale) Vorbereitung.

📌 Put First things First! Klare Prioritäten und Ziele verhelfen zur besseren Selbstführung
Das mentale Händeln von verschiedenen Informationen und Aufgaben zur selben Zeit ist insbesondere für Introvertierte anstrengend. Mache dir z.B. am Freitagnachmittag einen klaren Plan für die nächste Woche: Was sind die dringendsten Aufgaben, welche KollegInnen musst du einbeziehen, in welcher Reihenfolge solltest du diese Aufgaben abarbeiten? Ein schönes Hilfsmittel für die Prioritätenplanung ist die Eisenhower-Matrix, nachzulesen z.B. in “7 Habits of Highly Effective People” von Steven R. Covey. Ich habe die Matrix für mich ein wenig adaptiert und sie hilft mir sehr, mir der Relevanz und Dringlichkeit meiner Aufgaben und Projekte jeden Tag bewusst zu werden.

Merke: Wer zu viele Prioritäten hat, hat gar keine!

Das Bewusstmachen der eigenen Prioritäten ist generell ein kraftvolles Instrument und so wichtig, wenn es darum geht, dein Energie-Level zu regulieren. Wie schnell lässt man sich von einer eingehenden Email ablenken und – ohne groß darüber nachzudenken – beantwortet man sie sofort und unterbricht damit seine eigentliche Arbeit. Versuche, nicht einfach alles blind abzuarbeiten, sondern mache dir deine Prioritäten jedes Mal aufs Neue bewusst und halte dich daran!

Hast du noch weitere Tips? Lass’ es mich gern per Kommentar oder Nachricht wissen!

P.S: Wenn dich das Thema interessiert, schau dir auch gern mein kostenloses Workbook zum Thema “Introvertiert Erfolgreich” an, das ich für dich vorbereitet habe. Mithilfe praktischer Tipps und Übungen bildet es den Startpunkt auf deinem Weg zu mehr Mut und Sichtbarkeit im Job – Damit du die Wertschätzung bekommst, die du verdienst und den Erfolg, den du dir wünschst. ❤️ 

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Buchempfehlung:

Steven R. Covey, 7 Habits of Highly Effective People (2004)

Quellen:

1 brandeins, Was ist eigentlich – PARKINSONS GESETZ: https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2005/machtwechsel/was-ist-eigentlich-parkinsons-gesetz (2005)

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